Am vergangenen Mittwoch ist mein Schwager gestorben. Es fällt mir schwer, diesen Satz auszusprechen oder aufzuschreiben. Auch wenn ich wusste, dass es ihm zuletzt sehr schlecht ging, fühlt sich sein Tod immer noch unreal an.

Zwanzig Jahre war er mit meiner Schwester verheiratet, so lange kannte ich ihn auch. Er war ein Familienmensch, jemand, der Frau und Kinder abgöttisch geliebt hat. Und jetzt ist er nicht mehr da.

Zurück bleiben meine Schwester und ihre beiden Töchter: eine 36-jährige, schwerbehinderte Tochter, die rund um die Uhr Betreuung braucht, und eine 18-jährige, die gerade erst beginnt, ihr eigenes Leben aufzubauen.

Beide müssen jetzt mit einer Situation umgehen, die schwierig, belastend und voller offener Fragen ist. Auch meine Schwester steht vor einer großen Aufgabe – emotional, organisatorisch und finanziell. Ich mache mir Sorgen um sie, und ich spüre, wie mich der Gedanke daran beschäftigt.

Neben all dem ist da meine eigene Trauer. Sie ist still und schwer zu greifen, weil ich gleichzeitig versuche, für die anderen da zu sein. Doch der Verlust ist da, und er zeigt sich in kleinen Momenten: wenn ich an frühere Treffen denke, an Gespräche, an ganz normale Familienfeste, bei denen er einfach dazugehören sollte.

Ich schreibe diesen Text, weil mir das Schreiben hilft, meine Gedanken zu sortieren. Der Tod bringt so viel durcheinander, und Worte geben mir zumindest ein bisschen Halt. Es geht nicht darum, etwas schönzureden, sondern darum, es aus dem Kopf herauszubekommen.

Ich hoffe, dass wir als Familie die nächste Zeit gut durchstehen. Dass meine Schwester Unterstützung bekommt. Und dass wir alle lernen, mit diesem neuen, schweren Kapitel umzugehen.

Heute mache ich mit diesem Text einen kleinen Schritt darin.

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2 Antworten zu „Ein Verlust in der Familie”.

  1. Avatar von theduck.blog

    Mein Beileid und viel Kraft in dieser schweren Zeit!

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